irdisches Selbst und himmlisches Selbst

eine sehr intelligente Seminarteilnehmerin hat mir einen wichtigen Zusammenhang zwischen dem himmlischen Selbst, dem irdischen Selbst und der toxischen Scham deutlich gemacht:

 

ich hatte das irdische Selbst mit Hilfe des Flipchart und einem gemeinsamen Sammeln der Eigenschaften vorgestellt. Zu dem irdischen Selbst zählen wir Qualitäten wie z.B. Sicherheit, Schutz, praktisch-prakmatisches Handeln ... Dann hatte ich das himmlische Selbst mit seinen speziellen Qualitäten auf dem Flipchart eingezeichnet. Dazu zählen wir Mut, Humor, lauschen, Stille, Güte ...

Anschließend hatte ich gesagt, das himmlische Selbst brauche ein starkes irdisches Selbst, um auf der Erde leben und aktiv werden zu können.

 

Nach einem Moment der Stille sagte die Teilnemende: "ich habe doch schon immer Humor und Mut gelebt. Auch, als mein Irdisches Selbst noch nicht so stark war."

 

Dann wurde mir ein Ursprung toxischer Scham klar:  als wir noch nicht für unsere eigene Sicherheit und unseren eigenen Schutz sorgen konnten, haben wir natürlich ganz selbstverständlich unsere himmlischen Qualitäten gelebt. Wir waren als kleine Kinder offen. Und sind für unsere offene Begeisterung, unsere offene Freude, unseren Mut, einfach das zu tun, was uns stimmig erschien, bestraft, beschimpft, beschämt worden. Wir haben gelernt, zu zu machen und uns nicht mehr in echt zu zeigen. Spontanität wurde zu Rückzug. Lautes Lachen wurde still. Echtes Mitgefühl wurde zum Helfen müssen. Mutiges, spontanes Handeln wurde zu einer kontrollierten Rolle.

 

Wir fingen an, uns dafür zu schämen, dass wir sind, wie wir sind: zart, verletzlich, offen, liebenswert, menschlich .... 

 

es entwickelten sich Teile in uns, die uns das Leben "überleben" ließen: Der Supermanager, die Helferin, die Kontrollierende, der Bewertende usw.

Diese Teile halfen uns, im Leben klar zu kommen. Deshalb verdienen sie unseren tiefen Dank. Ohne sie wären wir wahrscheinlich "zerbrochen". 

 

Wenn JETZT das irdische Selbst immer stärker wird, können auch die Aspekte unserer Seele wieder ans Tageslicht kommen, die wir lange kaum leben konnten: Und sich trauen, in unserem eigenen Schutz und unserer eigenen Sicherheit zu sein ... die Stille, die Sanftheit, die Zartheit, die Begeisterung, das Lachen, die Entspannung, das Sein, das Echte, usw.

 

Auch wenn wir uns nach dem Echten in uns sehnen und uns der Prozess der Befreiung manchmal nicht schnell genug geht, dürfen wir diesen Weg in angemessenem Tempo gehen. Wir dürfen uns unsere Zeit lassen, damit die tief verletzten Aspekte unserer Seelen sich langsam an den neuen Zustand der Sicherheit gewöhnen können ... 

 

DANKE an all die intelligenten, liebenswerten, humorvollen, sanften, feinen, kraftvollen, flexiblen, lauschenden, begeisterten, offenen, echten Menschen, die ich auf ihrem Weg begleiten darf ...

 

 

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